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Schlagwort: Course-Management

Misserfolge und Fehlermanagement

Es gibt keine Perfektion, bei Niemandem. Der Golfer muss deshalb lernen, mit Misserfolgen umgehen zu können. Wer zu sehr leidet, verliert viel Energie und Selbstvertrauen, was das weitere Spiel und das Training stört. Der Golfer muss erkennen und lernen, dass Misserfolge und Rückschläge unvermeidbarer Teil jeder Entwicklung sind.

Der richtige Umgang mit einem Fehlschlag ist eine konzentrierte Analyse, abhaken, weiterspielen. Ärger ist klar, aber es bringt nichts, sich im Misserfolg zu geißeln. Aus Fehlschlägen können nicht die richtigen Schlüsse gezogen werden,  solange man leidet.

„Es gibt keinen Misserfolg. Es gibt nur Resultate“.

Die Aufgabe des Trainers ist es, konstruktive Anweisungen zu geben. Ein schlechter Pro sagt, was nicht getan werden darf. Ein besserer Pro sagt was getan werden soll. Der noch bessere vermittelt seinem Schützling jenes aufbauende Bewusstsein für gezielte Maßnahmen, innerhalb dessen er sich entfalten kann.

Die Leiden des Anfängers

Erwin ist angehender Golfer. Nachdem er die Platzreife geschafft hat, hatte er die ersten Glücksgefühle gelungener Schläge erlebt und die Freude darüber, ein Golfer zu sein. Er ist motiviert und die ersten Suchterscheinungen machen sich schon bemerkbar.

Sehr bald hat er in der ersten Saison sein Hcp in die Nähe von 32 gedrückt. In der zweiten ging es zwar langsamer, aber mittlerweile ist sein Hcp schon bei 29,1. Der Ehrgeiz steigt, die die Frequenz der gespielten Turniere erhöht sich, aber nun kommt er nicht mehr so richtig weiter.

Andere Spieler, die gleichzeitig mit ihm begonnen haben, sind schon weiter, haben schon Hcp 25 oder besser.

Was ist geschehen?

Erwin ist nicht nur der Faszination des Spiels verfallen, sondern auch der Sucht, mit seinen Schlägen möglichst weit zu sein. Er trainiert fleißig Abschläge auf der Driving Range, weil er mit zwei bis drei Schlägen möglichst nahe an das Green kommen will. Dort aber braucht er noch einmal vier Schläge, bis er eingelocht hat.

So kann kein Score zustande kommen. Das ist frustrierend für Erwin, er verkrampft bei seinen Schlägen und das Course-Management passt nicht mehr zusammen. Er läuft Gefahr, die Lust an diesem schönen Sport zu verlieren.

Diese Geschichte zeigt drei Problemfelder auf, die ziemlich verbreitet sind:

  1. Beim Bemühen, ohne eine gute Schwungtechnik weit zu werden, läuft der Golfer Gefahr, gesundheitliche Schäden zu erleiden. Schwungfehler werden eingeschliffen und es entstehen dabei Wirbelsäulenprobleme, muskuläre Schmerzen und spezifische Gelenksschäden. Das betrifft sowohl junge wie auch ältere Golfer.
  2. Statt des Trainings für lange Schläge sollte das kurze Spiel systematisch trainiert werden. Ein Verhältnis 20% für lange Schläge und 80% für das kurze Spiel wäre erfolgsversprechend und Basis für ein gutes Course-Management.
  3. Generell ist es so, dass auf der Driving Range Golf trainiert und gedacht, auf dem Platz aber nur gespielt werden soll – mit der Betonung auf spielen. Lockerheit und Freude am Spiel ist das wichtigste, das Ergebnis kommt dann von selbst. Der junge Spieler sollte möglichst viel mit guten und bessern Golfern unterwegs sein und sie beobachten. Wie trainieren sie, welche Preshot-Routine haben sie, wie gehen sie mit Fehleschlägen um, was haben sie für ein Course-Management. Der ältere Spieler soll sich jedoch keinen Druck machen, indem er ständig seinen Score im Auge hat. Besser ist es, Schlag für Schlag zu spielen, Spaß haben und locker bleiben. Nur nicht besser sein wollen, als man es kann. Ein freier Kopf, vielleicht einige mentale „Tools“ vom Mentalcoach, um sich situativ im Griff zu haben, sowie eine gut Vorbereitung auf der Range führen zu einem guten Ergebnis beim Turnier.
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